Auf EU-Ebene ist das Geoblocking in die Diskussion gerate. Zunächst hieß es aus Kreisen der EU-Kommission, das Geoblocking soll rasch abgeschafft werden. EU-Kommissar Günter Oettinger warnte nun aber vor einer vorschnellen Entscheidung.
Günter Oettinger will zwar ein einheitliches europäisches Urheberrecht, mit einer baldigen Abschaffung des Geoblockings kann er sich aber nicht so recht anfreunden.
Die Diskussion hatte der estnische Politiker Andrus Ansip mit angestossen. „Ich hasse das Geoblocking“, meinte er und sprach damit für eine Vielzahl von Internetnutzern. Das Geoblocking wurde mehr und mehr dazu benutzt, im Internet Grenzen zu ziehen.
Bestimmte Videos durften in Deutschland nicht angeschaut werden, in anderen Ländern der EU aber schon. Bestes Beispiel ist dafür die GEMA-Sperre. Ähnliches gilt für verschiedene Live-Streams, die aus Rechtegründen mit einem Geoblocking versehen sind. Betroffen sind davon vor allem Sportereignisse. Dort werden die Rechte nur nach Ländern bzw. Sendeanstalten vergeben. Diese dürfen dann auch im Internet nicht über ihr Sendegebiet hinaus übertragen.
Live-Streams im Ausland durch Geoblocking gesperrt
Ärgerlich ist das zum Beispiel für deutsche Nutzer, die sich gerade im Ausland befinden – sei es zum Urlaub oder auf Dienstreise. Sind werden dann häufig überrascht: Wenn Sie sich mit dem Live-Stream ihres Lieblingssenders verbinden wollen, bekommen sie den Hinweis, dass dieser in dem Land, in dem sie sich gerade aufhalten gesperrt ist.
Günter Oettinger bringt die Diskussion auch auf die Ebene des Leistungsschutzrechts. Dabei geht es darum, dass Angebote wie Google News Pressetexte abbilden und sich daran wirtschaftlich bereichern, ohne die Verlage an Gewinnen zu beteiligen.
Was die Internet-Streams betrifft, will der deutsche Politiker prüfen, was eine Öffnung bedeutet, sagte er nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
VPN hilft gegen Geoblocking
Internetnutzer, die sich mit dem Geoblocking nicht abfinden wollen, haben aber schon längst eine (legale) Möglichkeit gefunden, diese Sperren zu umgehen.
Dafür bieten sich die VPN-Dienste an. VPN-Provider wie HideMyAss oder IPVanish bietet hier Zugang zu einem Server in einem Land, der dem Kunden dann eine IP-Adresse dieses Landes zuweist. So kann man zum Beispiel auch im Ausland an eine deutsche IP-Adresse kommen und auch Live-Streams wie zuhause anschauen. Man surft als wie sonst auch unter deutscher Flagge.
Damit kann man zum Beispiel Sky Go im Ausland schauen oder auch die Champions League über das Internet sehen.
